Wärme steigt nach oben. Die Dämmung der obersten Geschossdecke minimiert den Wärmeverlust = Energieeinsparung = Geld gespart.
Wir haben unsere Holzbalkendecke (Massivbau, Baujahr 1968) mit Cellulose durch offenes Aufblasen gedämmt - ohne Dampfbremse. Warum und wie erfahren Sie nachfolgend.
Wenn der Dachboden nicht mehr als beheizter Wohnraum genutzt werden soll/kann und bisher nicht ordentlich gedämmt wurde.
Im Altbau ist das eine der lohnendsten Investitionen zur Energieeinsparung.
Achtung: die Dachbodentreppe sollte ebenso luftdicht und gedämmt erneuert werden. Sonst kann durch Luft-Thermik viel Wärme entweichen.
Viele Lösungen haben wir durchgespielt und berechnet. Das offene Aufblasen mit Cellulose war die beste Wahl hinsichtlich Schnelligkeit, Preis, Langlebigkeit und dem Schutz vor Bauschäden.
Vorteile:
Nachteile:
Der Aufbau bisher war mit Styropor zwischen den Balken. Nahezu ohne Wirkung, da die Wärme durch die Fugen durchwandern konnte. Oben drüber lagen Holzbretter. Die Styroporstücke wurden händisch herausgeholt und entsorgt. Einige Bretter haben wir für die Konstruktion von Laufstegen verwendet.
Teilweise waren die Zwischenräume mit Hochofenschlacke (schwarzes Granulat) aufgefüllt. Diese enthält vermutlich Schwermetalle und weitere gefährliche Stoffe.
Starke Staubbildung bei der Entfernung - bitte Atemschutz tragen und ggf. leicht befeuchten.
Tipps für Ihren Gesundheitsschutz: Dräger Vollmaske oder Dräger Halbmaske sowie Schutzanzug.
Hochofenschlacke in der obersten Geschossdecke zwischen den Holzbalken
Weiche Einblasdämmstoffe sind nicht zum drüber laufen geeignet. Daher empfehlen sich Laufstege oberhalb der Dämmschicht z. B. falls der Schornsteinfeger an die Schornsteinklappe muss oder am Dach irgendetwas sein sollte.
Die Höhe der Laufstege ist abhängig von der Dämmstärke - bei uns > 20 cm. Sie lassen sich über eine verschraubte Holzkonstruktion realisieren.
Hierfür werden spezielle Maschinen benötigt. Meistens haben Zimmereien entsprechende Ausrüstungen und Erfahrungen. Auch Hersteller der Dämmstoffe könnten Sie nach Fachbetrieben fragen.
In der Regel stehen die Einblasmaschinen auf einem Fahrzeug, auf der Straße oder in der Einfahrt. Die Schläuche können durchaus 60 m und länger sein.
Um beim erneuten Öffnen der Dachtreppe die Staubbildung zu minimieren, sollten Sie die Oberfläche leicht mit einem Drucksprühgerät (mit Wasser) befeuchten.
Dadurch vernetzt sich die Cellulose und klebt in der obersten Schicht etwas zusammen.
Falls Sie über die Wärmeleitfähigkeit stolpern - der sogenannte Lambda-Wert (λ-Wert) beschreibt den Wärmeverlust eines Dämmstoffes.
Cellulose erreicht sehr gute Werte von ca. 0,040 W/mK. Manche Mineralwolle oder Styropor-Dämmstoffe sogar noch niedrigere Werte, allerdings gibt es einen Unterschied von Theorie und Praxis. Der Lambda-Wert (λ-Wert) wird bei Temperaturunterschieden im Plusbereich ermittelt. Sinnvollerweise sollte dies zwischen ca. –5 °C und 22 °C im Innenbereich getestet werden.
Ein interessanter Versuch ist auf dem folgenden Bild zu sehen.
Von links nach rechts: Cellulosedämmung (22,7 °C), Mineralwolle (35,8 °C), Holzfaser (24,4 °C).
Die Dämmstoffe wurden in der derselben Dicke eingebracht. Darunter sind Wärmesensoren. Infrarotlampen erzeugen Wärmestrahlung. Nach wenigen Minuten sind deutliche Unterschiede bei den Temperaturen zu erkennen. Dies setzte sich weiter fort und demonstrierte eindrucksvoll, wie Wärmestrahlen unterschiedlich durchgelassen werden.
Ökologisch
Zeitungen werden gelesen und entsorgt. Reststoffe, die ohnehin anfallen. Nachhaltiger geht’s kaum.
Lärm führt zu Stress – bewusst und unbewusst und wer will schon die Nachbarn bei jedem Schritt hören. Schalldämmung wird durch Masse und eine große innere Oberfläche optimiert.
Cellulose liefert beides und kann sowohl im Dach, als auch in Wänden eingesetzt werden.Zeitungen brennen doch – ist das nicht gefährlich wegen Feuer? Diese und ähnliche Aussagen habe ich schon öfter in einem Forum gesehen.
Bei einem Versuch mit einem Bunsenbrenner habe ich gesehen, wie die Cellulosedämmung in der Hand gehalten wurde (bitte nicht nachmachen :-)). Gebrannt hat nichts.
In Praxistests hielt die Dämmung über 120 Minuten direkte Beflammung aus. Bei Hitzeeinwirkung werden Wasserkristalle freigesetzt und das führt zu löschenden Eigenschaften. Durch Feuer bildet sich eine Carbonschicht an der Oberfläche, die einer Ausbreitung entgegenwirkt. Die luftdichte Einbringung unterstützt ebenso den Brandschutz.
Eine Dämmung ist nur so gut wie der schwächste Punkt. Gibt es Fugen, Ritze, Löcher steigt warme Luft im Winter an dieser Stelle durch und kondensiert an kalten Flächen z. B. im Dach = Risiko von Feuchte- und Schimmelschäden.
In der Holzbalkendecke gibt es unterschiedliche Aussparungen - eine große Schraube hier, ein Kabel dort, ein Hohlraum in einer Ecke. Bei uns wäre das mit Plattenwerkstoffen nahezu unmöglich gewesen.
Holzbalken und anderen Bauteile bewegen sich (Dehnung und Schrumpfung durch Temperatur und Feuchte-Schwankungen). Beim Einblasen wird Cellulose zu einer dichten und elastischen Schicht und kann diese Bewegungen mitmachen. Durch die Flockenstruktur bildet sie eine luftdichtende Schicht.
Üblicherweise wird unter der Dämmung eine Dampfbremse (nicht Dampfsperre) verlegt. Das ist eine Folie, die die Feuchtigkeitswanderung bremst.
Regelmäßig kommt es in der Praxis zu Durchdringungen wie Elektroleitungen, Anschlüsse, Steckdosen, Sanitärrohre, Klebestreifen, die sich lösen oder Nägel auf die getreten wird. Hier besteht das Risiko, dass feuchte warme Luft kondensiert und Schimmel wächst.
Im Gegensatz zu Styropor und Mineralwolle kann Cellulose Feuchtigkeit ausgezeichnet durch seine Kapillaren transportieren und in beide Richtungen weitergeben. Damit Feuchtigkeit sich im Dachbereich nicht stauen kann, ist eine Be- und Entlüftung generell empfehlenswert.
Mehrfach, geprüfte Qualität.
Ich kenne den Betrieb, die genauen Inhaltsstoffe, Laborprüfungen auf Emissionen und Schadstoffen und habe Umweltparameter geprüft.
Die Rückmeldungen unserer Mitglieder (> 280 Handwerksbetriebe, Architekten, Bausachverständige) sind sehr positiv.
Meine Entscheidung war bei diesem Fall ganz klar für die Cellulose. Jedes Bauvorhaben ist unterschiedlich und kann in eine andere Empfehlung resultieren.
Die oben aufgeführte Beschreibung ist ein Erfahrungsbericht und kein normgerechter Aufbau.
Er ist nach über 5 Jahren immer noch Schaden-frei.
Dipl.-Ing. (FH) Waldemar Bothe
Bausachverständiger kdR
Geruchsprüfer kdR
Vorstandsmitglied der DGUHT e.V. - aktiv für Mensch und Umwelt
Leiter des Bundesverband Bauberater kdR
Weitere Informationen zu der verwendeten Cellulosedämmung: www.climacell.de
Atmen Sie gerne Schadstoffe ein?
Nein?
Wir auch nicht!
Da die Luft unser wichtigstes Lebensmittel ist, schauen wir genauer auf die Produkte, die wir empfehlen. Gemäß dem Motto "was nicht drin ist kann auch nicht rauskommen" arbeiten wir mit volldeklarierten Produkten (Angabe aller Rohstoffe / Inhaltsstoffe), die möglichst noch unabhängig überprüft wurden. Höchste Gesundheits- und Umweltverträglichkeit ist unser Anspruch.
Daher steht kdR für kontrolliert deklarierte Rohstoffe.
Bundesverband Bauberater kdR I Bergstr. 32 I 73098 Rechberghausen I info@bauberater-kdr.de I 07161 - 4018150